Kanada: Flugbegleiter von Air Transat pochen weiterhin auf ihre Rechte

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Die Gewerkschaft CUPE, die 2.100 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter vertritt, hat gemeinsam mit einer großen Mehrheit der Beschäftigten eine Vereinbarung mit der kanadischen Fluggesellschaft abgelehnt. Auch die Flugbegleiter von Alaska Airlines und Southwest Airlines spielen mit Streikgedanken.

Montreal. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Air Transat haben eine neue vorläufige Vereinbarung mit der kanadischen Ferienfluggesellschaft abgelehnt, wie ihre Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Das Kabinenpersonal fordert zurzeit Gehaltserhöhungen und volle Bezahlung der geleisteten Arbeitszeit.

Rund 82 Prozent der abgegebenen Stimmen lehnten die neue Vereinbarung ab und verwarfen damit zum zweiten Mal einen Vorschlag von Air Transat, so die Gewerkschaft CUPE, die 2.100 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der in Montreal ansässigen Fluggesellschaft vertritt.

Erneuerung des Streikmandats

Die Flugbegleiter von Transat haben für die Erneuerung eines Streikmandats gestimmt, das am 23. Januar ausgelaufen war. Beide Parteien haben noch keine Streik- oder Aussperrungsankündigungen veröffentlicht. Die in Montreal ansässige Transat erklärte, dass die Verhandlungen in den nächsten Tagen wieder aufgenommen werden sollen und der Betrieb wie geplant fortgesetzt werde.

„Wir sind enttäuscht, dass das Angebot zum zweiten Mal abgelehnt wurde“, sagte Julie Lamontagne, eine Sprecherin von Transat. „Wir kehren an den Verhandlungstisch zurück und unser Ziel bleibt es, so schnell wie möglich eine für beide Seiten zufriedenstellende Vereinbarung zu finden.“

Dauerhaft nicht entschädigte Arbeitszeit

Die Kabinenbesatzungen von Fluggesellschaften in Kanada und den USA fordern, dass sie für mehr Arbeitsstunden bezahlt werden – ein grundlegender Unterschied zu der Art und Weise, wie die Branche sie derzeit entschädigt, indem sie weitgehend nur bezahlt werden, wenn das Flugzeug in Bewegung ist. Die Entlohnung für die am Boden geleisteten Arbeitsstunden vor dem Start und nach der Landung sowie die Frage des Bordpersonals waren laut CUPE die Hauptstreitpunkte. Die Zeit, die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter vor und zwischen den Flügen beim Einsteigen und Warten am Flughafen verbringen, wird nicht entschädigt – gleichzeitig können die angebotenen Lohnerhöhungen nicht mit der Teuerung schritthalten.

Die Gewerkschaften in der Luft- und Raumfahrt, im Baugewerbe und im Schienenverkehr haben in den letzten zwei Jahren angesichts des angespannten Arbeitsmarktes höhere Löhne und mehr Leistungen gefordert.

Das Kabinenpersonal bei Alaska Airlines stimmt etwa bis zum 13. Februar darüber ab, ob sie ihrer Gewerkschaft zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Genehmigung für einen Streik erteilen soll. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter bei Southwest Airlines haben eine Streikerlaubnis erteilt, nachdem sie im November einen vorläufigen Vertrag abgelehnt hatten.

Quelle: Reuters

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